Was genau hat es mit dem Ähnlichkeitsbericht von Turnitin auf sich? Wie sieht der richtige Prozentsatz aus? Ist der Prozentsatz zu hoch? Ist er zu niedrig? Letztendlich ist diese Entscheidung jedem Dozenten selbst überlassen. In diesem Beitrag stellen wir einige Konzepte vor, die Dozenten dabei helfen sollen, fundierte Entscheidungen zur Ähnlichkeitsbewertung zu treffen. Um den Prozentsatz anschaulicher zu gestalten, beschreiben wir hier im Detail, wie der Ähnlichkeitsbericht erstellt wird – und verraten einige Tipps, wie man die Informationen des Ähnlichkeitsberichts auch über den Prozentsatz hinaus auswerten kann.
Wie ermittelt Turnitin die Textähnlichkeit?Wenn ein Student sein Dokument abschickt, kommt unser Programm erst so richtig in Fahrt. Innerhalb von Millisekunden führt Turnitin mehrere erstaunliche Funktionen durch.
Zuerst werden alle Wörter in Wendungen aufgeteilt und extrem häufige Wörter (wie „und“, „oder“, „die/der/das“ usw.) entfernt. Jede Wendung wird unter ihrer eigenen einmaligen „Fingerabdruck “-Kennnummer gespeichert. Dann vergleichen wir diese Wendungs-Kennnummer mit unseren Inhaltsdatenbanken, um Übereinstimmungen festzustellen.
Unsere Inhaltsdatenbanken umfassen mehr als 1,2 Milliarden Studentenarbeiten, 70 Milliarden aktuelle und archivierte Webseiten und 180 Millionen Artikel der wichtigsten akademischen Zeitschriften und Quellen. Der Umfang der Inhalte von Turnitin wächst täglich um Millionen von Beiträgen.
Jedes abgeschickte Dokument kann bis zu 80.000 Kennnummern enthalten; jede Kennnummer wird mit 7 Billionen möglichen Übereinstimmungen aus den Inhaltsdatenbanken abgeglichen. Erkennt die Turnitin-Software eine potenzielle Übereinstimmung, wendet sie eine natürliche Sprachverarbeitung sowie rigorose Abgleichsheuristik an, um die Anzahl der falsch-positiven Ergebnisse zu begrenzen und einen genauen Bericht zu erstellen. Gleichzeitig geschehen noch einige weitere spannende Dinge zur Verbesserung der Ergebnisse – wie die Suche nach verstecktem Text oder ersetzten Zeichen. Aber wir bleiben erstmal bei den Grundlagen.
Die oben beschriebenen Vorgänge geschehen in nur 10 Sekunden und erzeugen den Ähnlichkeitsbericht.
(Schon gewusst? Turnitin erzeugt ca. 20 Berichte pro Sekunde. Und zu Höchstzeiten können an einem Tag bis zu 1 Millionen Texte eingereicht werden!)
So werten Sie den Ähnlichkeitsbericht ausLetztendlich liefert der Ähnlichkeitsbericht der Lehrkraft Informationen zu allen Quellen, in denen Turnitin übereinstimmende Wendungen/Texte gefunden hat. Jede Übereinstimmung wird hervorgehoben und mit der relevantesten bzw. wichtigsten Quelle verknüpft. Wie Sie sich sicherlich vorstellen können, gibt es in einer so umfangreichen Inhaltsdatenbank möglicherweise mehrere Quellen, die mit dem Text übereinstimmen. Daher bestimmen wir für jede Übereinstimmung, welche Quelle die wichtigste oder relevantesten ist, und geben diese als Primärquelle an. Selbst wenn die Lehrkraft diese Quelle ausschließt, kann es sein, dass der Text mit einer anderen Quelle übereinstimmt. In diesem Fall bleibt die Gesamtbewertung der Ähnlichkeit gleich.
Wie wertet man die Übereinstimmungen des Ähnlichkeitsberichts also am besten aus? Seien Sie sich zunächst bewusst, dass es Optionen zur Verfeinerung der angezeigten Übereinstimmungen gibt. Sie haben die Möglichkeiten, Zitate, Bibliographien, Übereinstimmungen unter einer bestimmten Anzahl von Wörtern, Quellen oder sogar ganze Datenbanken wegzulassen. Wenn Sie beispielsweise keinen Vergleich mit anderen studentischen Arbeiten durchführen möchten, können Sie das entsprechende Repository ausschließen.
Lehrkräfte können außerdem bestimmte Textübereinstimmungen ausschließen und Turnitin informieren, warum diese Übereinstimmung nicht richtig war. Diese Daten nutzen wir, um unseren Matching-Algorithmus weiter zu trainieren, damit er intelligenter wird und noch bessere Ähnlichkeitsergebnisse liefert.
Alle diese Ausschlussmöglichkeiten können sowohl vor dem Durchführen des Ähnlichkeitsberichts als auch während der Verwendung des Berichts angewendet werden. Wenn Sie Ihre Ausschlüsse speichern möchten, können Sie den Bericht ausdrucken oder als PDF-Datei speichern. Die dynamischen Änderungen werden erfasst.
Die Verwendung der Ausschlussfunktion kann Ihnen helfen, den Bericht auf die wichtigsten Übereinstimmungen einzugrenzen. So können Sie z. B. Zitierfehler einfacher finden und dies den Studenten als Feedback mitteilen. Je nachdem, was Sie bewerten möchten, kann Ihnen der Ähnlichkeitsbericht helfen, Schwerpunkte zu setzen.
Die numerische Ähnlichkeitsbewertung spiegelt einfach nur den Prozentsatz ähnlicher Wörter wider. Die Stärke des Ähnlichkeitsberichts liegt jedoch darin, Lehrkräften dabei zu unterstützen, Probleme zu erkennen, sich auf positive und verbesserungsfähige Bereiche zu konzentrieren und Feedback zu geben, das den Studenten dabei hilft, ihre Schreibarbeit zu verbessern und stets auf Integrität zu achten.